Reisebericht „Teneriffa“ – Die Insel lohnt sich auch ein zweites Mal
Vor fast genau 3 Jahren war ich schon einmal für eine Woche auf Teneriffa. Da mir die Reise damals gut gefallen hatte, die letzte „Sommerreise“ mit Irland auch nicht so wirklich Sommer und Wärme bot und ich beim letzten Mal durch eine „Armeemesse“ rund um das Auditorio de Tenerife gehandicapt war, entschloss ich mich wieder hin zu fahren. Da mir das Hotel insgesamt und mit seiner schnellen Autobahnanbindung gut gefallen hatte, buchte ich es erneut und auch den Mietwagen buchte ich wieder beim selben Anbieter. Als der Frühling hier im Norden dann quasi ausfiel und es lange kalt blieb, stieg die Vorfreude immer mehr.
An einem Dienstag morgen um 20 nach 4 bestieg ich dann das Taxi, das mich zum Flughafen brachte. Um nicht noch früher aufstehen zu müssen, hatte ich mein Gepäck schon am Abend zuvor aufgegeben. Pünktlich um 06.05 Uhr hob der Flieger dann ab und landete etwa 5 Stunden später auf Teneriffa. Vom Flughafen aus ging es dann mit dem Bus ins Hotel nach Puerto de la Cruz. Den restlichen Tag habe ich dann damit verbracht, mich von der Anreise auszuruhen und mich zu akklimatisieren. Das Wetter vor Ort war warm und sonnig.
Am nächsten Tag habe ich mich dann auf den Weg in die Stadt gemacht, um den Mietwagen abzuholen. Ich hatte wie immer einen Kleinstwagen gebucht und war etwas enttäuscht, als es dann doch eher ein Auto aus der Golfklassen war, ein Peugeut 308. Abgesehen von einem kleinen Ärgernis, von dem ich noch berichten werde, fuhr sich der Wagen aber wirklich ganz gut.
Zurück im Hotel war ich dann unschlüssig, was ich tun sollte. Einerseits war der Tag von der Tide her noch der beste, so dass es Sinn machte, dnach Benijo zu fahren, gleichzeitig war für Benijo klarer Himmel angesagt und dies lässt Sonnenuntergänge eher langweilig wirken. Ein Fotografenfreund hat mich dann aber per Internet ausreichend motiviert und so fuhr ich los. Beim letzten Mal hatte ich kein Navi und musste nach Karten und Schildern fahren, diesmal hatte ich vorgesorgt und so kam ich ohne Probleme in Benijo an. Mir war ein Restaurant vor Ort empfohlen worden, welches aber leider zwischen 17 und 17.30 Uhr schon zumacht und da die Sonne erst um 20.50 Uhr untergehen sollte war mir die Wartezeit zu lang und ich habe mich selbst versorgt. Trotzdem war ich sehr zeitig dran und war sehr positiv überrascht, da es reichlich Wolken gab. Ich habe mir einen Platz gesucht und noch etwas gelesen. Der Strand wurde immer einsamer und so war ich maximal unbegeistert, als der einzige verbleibende Mann nackend vor mir rumstolzieren musste. Irgendwann kam dann seine Freundin um die Ecke und er zog ab. Kurz danach ging es los mit dem Sonnenuntergang und ich habe eine ganze Reihe von Bildern gemacht. Hin und wieder waren die Wellen heftiger, so dass ich nach einiger Zeit, das Wasser auch in meinen Schuhen stehen hatte….
Recht schnell war dann alles vorbei und ich habe mich auf den Heimweg gemacht. Mitten auf der Autobahn gab es dann plötzlich einen Warnton und eine mir ungekannte Warnleuchte ging im Auto an. Dazu muss man wissen, dass mein eigenen Auto ein Kleinwagen von 1997 ist und wenn da ein Licht brennt, heißt das auch wirklich ALARM. Ich war also schon etwas besorgt. Ich bin dann bei nächster Gelegenheit von der Autobahn abgefahren und habe mir die Betriebsanleitung des Autos geschnappt. Leider war die nur auf Spanisch. Somit blieb mir nichts anderes übrig als langsam und vorsichtig ins Hotel zu fahren. Dort fand ich dann heraus, dass ein Reifen zu wenig Luft hatte – wie sich herausstellte 0,1 bar zu wenig….Also manche neumodischen Dinge stellen echt keine Verbesserung dar….
Am nächsten Tag hatte ich dann erst mal die Nase voll von dem Auto, wollte auch mal wieder das abendliche Buffet meiner Halbpension mitnehmen und blieb im Hotel.
Den Tag drauf füllte ich zunächst mal Reifendruck nach und machte mich dann gen späten Nachmittag auf den Weg den Teide hoch. Hier war es von Vorteil, dass ich die Strecke von vor 3 Jahren noch kannte, denn Google Maps wollte mich tolle Abkürzungen senkrecht hoch den Berg schicken, anstatt die Serpentinen auf der Hauptstraße zu fahren.
Oben angekommen fuhr ich zunächst zu den „Roques de Garcia“, weil ich gucken wollte, ob sich diese als Vordergrund für die Milchstraße eignen würden. Ich fand nicht, da die Milchstraße erst spät über den Horizont käme und ich nicht so lange warten wollte, machte aber noch ein paar Bilder vor Ort.
Stattdessen entschied ich mich für einen Ort, den ich auf dem Weg zu den Roques schon gesehen hatte, und machte auch da noch ein paar Bilder am Tage . Hier kam auch wenigstens mal kurz mein neues Teleobjektiv zum Einsatz.
Dann gings weiter zu dem Spot, den ich für den Sonnenuntergang geplant hatte. Ich hatte zuvor einen anderen Spot im Kopf gehabt, hatte von dem Fotografenfreund zwei Tage zuvor aber noch diesen Tipp bekommen. Dort kam ich sehr rechtzeitig an, habe mich mit meinem Proviant gestärkt und dann ging es wieder ans Warten. Einige Bilder habe ich in der Wartezeit aber auch geschossen. Hier ist eins davon:
Endlich war es soweit und die Sonne ging langsam über dem Wolkenmeer unter. Ein kleines bisschen untypisch war das Ganze: zum einen hingen die Wolken eher tief und sind sonst meist weiter oben und dann war es auch recht diesig. Meistens ist der Teide auch von weitem recht klar zusehen. Trotzdem war ich mit meiner Ausbeute zufrieden.
Als der Sonnenuntergang dann durch war, habe ich schnell meine Sachen ins Auto geworfen und bin zu dem Spot gefahren, den ich für die Milchstraße geplant hatte. Da ich den Vordergrund eh separat aufnehmen muss, wenn ich vernünftig stacken will, wollte ich möglichst noch ein Bild davon machen, bevor es zu dunkel wird, um einen möglichst gute Bildqualität zu haben. So ganz geklappt hat das nicht, dafür war die Fahrt zu lang, bzw. es wurde zu schnell dunkel.
Dann ging es wieder ans Warten. Ich kam gegen 21.30 Uhr an und der Milchstraße sollte erst um 23.30 Uhr aufgehen. Vor drei Jahren war ich nachts gegen 2 Uhr noch mal extra hochgefahren und das wäre auch jetzt wieder schlauer gewesen. Aber irgendwie konnte ich mich dazu nicht durchringen und so musste ich warten. Ich hatte mir das weniger schlimm vorgestellt und hatte auch was zu lesen dabei, aber es nervte doch ziemlich und mit der Zeit wurde es auch kalt im Auto. Aufgang der Milchstraße heißt ja auch nicht, dass sie dann schon gut im Bild zu sehen ist. Letztlich entstand dieses Bild gegen 0.15 Uhr und ich hatte echt keine Lust, noch länger zu warten, auch wenn das sicher nicht geschadet hätte:
Dann habe ich schnell alles zusammengepackt und bin wieder runter gefahren.
Den nächsten Tag habe ich überwiegend am Pool verbracht, hatte mir aber überlegt, nach dem Abendessen den Berg noch mal halb hoch zu fahren. Bei der Fahrt am Tag zuvor hatte ich einen Spot entdeckt, der nicht so hoch, aber an dem Tag auch über den Wolken lag, so kurz unterhalb der Waldgrenze. Da die Anfahrt auch nicht so lange dauern würde, würde ich sowohl das Buffet als auch den Sonnenuntergang schaffen. Gesagt, getan. Allerdings gab es ein kleines Problem: Am Tag zuvor waren die Wolken außergewöhnlich tief gewesen, was mir da nicht klar war. Diesmal waren die Wolken richtig fett und es regnete zum Teil in ihnen. Gefühlt war fast die gesamte Strecke bergauf im Wolkennebel. Ich bin zwar bis zur Waldgrenze gefahren, in der Hoffnung, dass die Wolken noch aufreißen, aber da ging nichts. Bis zum Standpunkt vom Tag zuvor hätte ich es nicht rechtzeitig geschafft und so bin ich unverrichteter Dinge wieder umgekehrt.
Den Tag drauf habe ich mich dann auf den Weg nach Santa Cruz gemacht, um das Auditorio von Santiago Calatrava noch mal zu fotografieren. Und ich hatte Glück, zunächst standen einige Kastenwagen im Weg, aber später waren die verschwunden. Parken kann man übrigens gut und kostenlos auf einem großen Parkplatz direkt daneben. Bisher habe ich erst ein Bild fertig gestellt und diesmal sogar einen Menschen drin gelassen:
Da sich die Einheimischen nebenan am Wasser sonnten und in Puerto de la Cruz wieder die fette Wolke hing, habe ich es ihnen gleich getan und den Nachmittag dort genossen. Im Anschluss ging es zurück ins Hotel. Dort konnte ich auf Webcams sehen, dass die Wolken am Teide noch höher lagen als am Tag zuvor, uns so konnte ich mein Abendessen ganz entspannt verzehren.
Auch am nächsten Abend war es nicht besser.
Für den nächsten Morgen hatte ich mir dann die Tour zum Punto de Teno vorgenommen. Die Straße dorthin war durch immer wieder auftretende Steinschläge lange sehr schlecht, immer wieder gesperrt und mit Warnschildern versehen. Erst im Frühjahr war sie unterspült worden. Insofern war ich schon etwas aufgeregt und unsicher, in welchem Zustand ich die Straße vorfinden würde. Letztlich war es dann eine der einfachsten Strecken auf Teneriffa für mich überhaupt: Eher wenig Kurven und frisch asphaltiert :-).
Vor Ort angekommen, war ich dann zunächst etwas enttäuscht. Ich wollte in etwa so ein Foto machen wie Ivan Ferrero (Quelle: 500px) von der Rückseite des Leuchtturms aus.
Auch bei Google hatte ich einige Bilder aus der Perspektive aber ohne künstlerische Qualität gefunden, so dass ich davon ausging, dass man da schon irgendwie hinkommt. Aber Pustekuchen. Vor dem Leuchtturm ist ein großes Tor und rechts und links sind Felsen. Man benötigt also wohl Beziehungen zum Leuchtturmwächter oder muss klettern können wie eine Bergziege…
Ich war kurz enttäuscht, habe mir dann aber einen anderen Standort gesucht.
Da der Sonnenaufgang grau blieb, habe ich mich dann noch mal umgedreht und Richtung La Gomera färbten sich die Wolken rosa, so dass ich noch einige Bilder in die Richtung geschossen habe.
Danach gings zurück nach Hause und hin zu einem leckeren Frühstück. Mittags bin ich dann noch das Auto wieder losgeworden.
Der nächste Tag startete ebenfalls früh, da mich der Bus schon um 6.35 Uhr abholen und zum Flughafen bringen sollte. Der Flug ging erst um 10.50 Uhr, aber erst fuhr der Bus noch eine dreiviertel Stunden durch Puerto de la Cruz, um Urlauber aufzusammeln und dann standen wir noch im Stau, so dass wir etwa 2 Stunden vor Abflug am Flughafen ankamen. Dann wurde es etwas nervig: Ich habe noch nie so eine stressige Sicherheitskontrolle erlebt. Dabei ich fliege öfters und war auch schon in Istanbul, New York und London mit meiner Kameraausrüstung unterwegs, wo die Security nun auch nicht wirklich entspannt ist. Noch nie musste ich vor dem Durchleuchten schon die Kamera und die Objektive auspacken. Ich tat es auch zunächst nicht, weil ich irgendwie nicht dachte, dass es wahr sein kann und eher dachte: „Notfalls packe ich halt hinterher noch mal alles aus…“ Doch Pustekuchen. Ich musste noch mal zurück, mein Geld, Tablet, Bordkarte usw. lagen irgendwo offen in Kisten und ich musste alles auspacken und, da ich die Schuhe zwischenzeitlich schon mal wieder angezogen hatte, die wieder ausziehen und selbst noch mal durch den Scanner. Hinterher konnte ich dann alles wieder einpacken. Zum Glück war noch alles da. Auch andere, die nur Klamotten in ihrem Handgepäck hatten, mussten zum Teil alles auspacken und mehrfach durch.
Der Flug hatte dann leichte Verspätung und landete in der hinterletzten Ecke des Rollfeldes, so dass die Busfahrt und das Warten auf die Koffer ziemlich lange dauerten. Nach gut 10 Stunden unterwegs sein, war ich dann aber irgendwann endlich zu Hause.
Insgesamt war die Reise auch schön und erholsam und Teneriffa auf jeden Fall eine oder auch zwei Reisen wert.
Thanks for the interesting blog. Sounds like you had a great time between relaxing and taking beautiful photos. It’s a shame that airplane travel is getting more stressful every year.
Thank you for your comment! Yes, I had a great time there 🙂
Warmest regards
Anna
Hallo Anna,
wenn du besondere Landschaft liebst, kann ich dir La Palma, die Nachbarinsel von Teneriffa, ans Herz legen. Ich hatte das Glück, dort 15 Jahre zu leben. Für uns war es das Paradies und nach der UNESCO eine der 3 schönsten Inseln der Erde, so vielfältig wie ein kleiner Kontinent.
Deine Architektur ist einfach traumhaft, danke! Von der Oper auf Teneriffa konnte ich auch nicht genug kriegen.
LG
dierk
Hi Dierk, vielen lieben Dank für Deinen Tipp – werde in in Erwägung ziehen ;-). Und es freut mich, dass Dir meine Architekturbilder gefallen!
LG Anna