In Teil 1 dieses Reiseberichts über Irland habe ich bereits die Tage 1 bis 4 in Dublin und am Giant’s Causeway in Nordirland beschrieben. In diesem zweiten Teil führte uns die Reise in die Region Donegal und schließlich zurück nach Dublin.

Hier eine Karte mit der gesamten Route:

 

Tag 5:

Am Vortag waren wir in Milford, Donegal angekommen. Meine Nacht endete dann wieder sehr früh um 4 Uhr morgens. Es regnete zwar, aber meine Wetterapp versprach der Regen würde aufhören und oft sind ja gerade Sonnenauf- oder Untergänge mit Wolken besonders schön, also fuhr ich trotz Regen los…Mein Ziel war der Leuchturm von Fanad Head und die Fahrt sollte etwa eine halbe Stunde dauern. Meine erste längere Fahrt allein im Linksverkehr bewältrigte ich gut, allerdings war ich auch ganz alleine auf der Straße. Als ich am Leuchtturm ankam regnete es immer noch. Ich stieg aus und guckte mir die Gegend schon mal etwas an. Als es kurz aufhörte zu regnen, machte ich auch ein paar Bilder, aber letztlich war der ganze Himmel eine graue Suppe. Dann regnete es auch wieder mehr. Ich versuchte dann auf umständliche Art und Weise die Kamera vom Stativ zu trennen und noch während ich das tat, dachte ich: „Das ist ganz schlecht, wie ich das mache…“, aber noch bevor ich damit aufhören konnte, fiel mir die Kamera auch schon auf die Straße. Das war ein Schreck! Zum Glück ist weder der Kamera noch dem Objektiv was passiert, nur der neue L-Winkel ist zum Teil verbogen. Ich habe dann noch etwas gewartet, habe dann aufgegeben und bin zurück ins Hotel gefahren und wieder ins Bett. Tatsächlich regnete es noch bis Mitte des Vormittags durch.

Für den Tag war dann u.a. der Besuch des Glenveagh Nationalparks geplant und so machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg. Unterwegs änderte sich die Landschaft deutlich. Keine grünen Hügel, sondern eine Heidelandschaft mit Bergen dazwischen. Außerdem gab es natürlich den obligatorischen gelben Ginster. Leider war das Heidekraut noch dunkel-grün-bräunlich und das dazwischen wachsende Gras eher strohig. Wenn die Heide blüht, muss das Ganze herrlich aussehen. Trotzdem hielten wir am Straßenrand an und ich machte dieses Bild:

One the road

Im Glenveagh Nationalpark hat man gleich in der Nähe des Parkplatzes einen schönen Blick:

Glenveagh National Park Panorama

Man kann dann zu Fuß oder mit dem Bus zu einer Burg am See fahren. Mein Freund hatte allerdings dazu keine Lust und so fuhren wir nach einer kleinen Stärkung weiter nach Bunbeg, wo ein Schiffsfrack in der Bucht liegt. Man kann direkt am Strand parken und da gerade Ebbe war, konnten direkt zum Frack laufen.

Schiffsfrack

Nicht weit dahinter glitzerte dann das türkisblaue Wasser. Das Meer dort sieht deutlich anders als als Nord-oder Ostsee hat mich zum Teil mehr an die Südsee erinnert. Trotzdem habe ich davon irgendwie kein ordentliches Bild gemacht ;-).

Danach entschlossen wir uns an der Küste auf dem Wild Atlantic Way, einer Küstenroute, die sich von an der Westküste von Derry im Norden bis fast nach Cork im Süden erstreckt, einen größeren Bogen wieder zurück Richtung Hotel bzw. in den Nachbarort Ramelton zu fahren und so die Region noch etwas mehr zu erkunden. An der Küste ist es eher wild und rauh, als wir wieder mehr Richtung Landesinnere fuhren, wurde es wieder grün und hügelig. An dieser Schafswiese hielten wir an und machten ein paar Fotos.

Donegal Panorama

Es waren ausschließlich Mutterschafe mit ihren Lämmchen – total süß! Sie liefen dann alle Richtung Futtertrog, aber nach dem die dummen Menschen nicht begriffen, dass sie da gefälligst Futter rein tun sollten, drehten sie schließlich wieder ab 😉

Schafsmutter mit Lämmchen

Dann wurde die Landschaft wieder bergiger und karger:

On the road II

Während des in anderen Gegenden von Irland wohl sehr viele wilde Rhododendren gibt, die wie Unkraut wachsen und teilweise Haushoch werden, haben ich im Norden nur vereinzelt welche gesehen. Hier einer mit dem Mount Errigal im Hintergrund:

Mount Errigal

Als wir schließlich in Ramelton ankamen, wo wir was Essen wollten hatte es sich ziemlich zugezogen. Kurz bevor es dann auf uns runter regnete, konnte ich noch dieses Bild mit einem Stück Regenbogen machen. Tatsächlich habe ich den Regenbogen erst zu Hause auf dem Rechner gesehen, vor Ort war er mir gar nicht aufgefallen.

Ramelton

Der Ort ist recht niedlich, leider fanden wir aber nichts, wo wir essen wollten und so ging es im strömenden Regen zurück ins Hotel und wir aßen dort ganz klassisch Fish & Chips.

Eigentlich hatte ich mir für abends noch eine Spot für einen Sonnenuntergang raus gesucht. Das Wetter hatte sich auch wieder gebessert. In Anbetracht des frühen Aufstehens und des Raumgefahre den ganzen Tag war ich nach dem Essen echt total unmotiviert. Mein Freund erklärte sich dann netterweise bereit mitzukommen und so fand ich meine Motivation wieder und es ging los in Richtung Melmore Head. Unterwegs musste ich noch einmal kurz anhalten, um diese tolle Lichtstimmung einzufangen:

Irish cows in mystic light

Die Anfahrt gestaltete sich dann etwas abenteuerlich: je näher wir dem Ziel kamen, umso schmaler wurde die Straße. Schließlich landeten wir auf so einer Art Trailerpark. Ich hatte eh das Gefühl, dass wir uns auf Privatbesitz befinden und bald kam dann ein Schild, dass die Weiterfahrt verbot. Mir war nicht klar, wie weit es noch war, aber ich stieg aus und letztlich waren es dann auch nur noch einige 100 Meter bis zur Bucht. Ich war recht spät da und so hatte ich gar nicht mehr viel Zeit, den Sonnenuntergang aufzunehmen. Da die Bucht aber so vielfältig ist, probierte ich verschiedene Standorte aus.

Sunset at Melmore Head I

Die Felsen waren zum Teil mit Moosen und Flechten bewachsen und auch Strand-Grasnelken wuchsen in den Spalten.

Sunset at Melmore Head III

Leider war abfließendes Wasser und es gab kaum Brandung. Als ich ankam spritze das Wasser noch mit Schwung an einigen Felsen hoch, aber als ich soweit war, das zu fotografieren, hatte sich das schon erledigt. Allerdings hatte ich die Möglichkeit, diese grün bewachsenen Steine zu fotografieren:

Green stones at Melmore Head

Dann musste ich los, denn ich hatte meinem Freund versprochen, nur eine Stunde zu fotografieren. Also zurück zum Auto und los. Mittlerweile war es auch dunkel. Als der Mond dann so toll über einem See schien, musste ich allerdings noch mal anhalten:

Full moon over Donegal

Im Hotel angekommen ging es dann bald ins Bett, denn am nächsten Morgen wollte ich einen weiteren Versuch am Leuchtturm wagen…

Tag 6:

Somit begann für mich auch dieser Tag um 4 Uhr morgens. Da das Hotel nachts immer abgeschlossen war, musste ich dann erst noch mal den Portier suchen, denn der befand sich nicht an seinem Schreibtisch. Kurz dachte ich, es würde daran scheitern, dass ich nicht raus komme, aber nachdem ich ihn versehentlich ziemlich erschreckt habe, ließ er mich raus ;-).

Den Weg kannte ich ja schon und diesmal regnete es nicht. Im Gegenteil, auf dem Weg zum Spot hatte ich beim Blich Richtung Nordosten schon ein gutes Gefühl. Als ich ankam, baute ich meinen Kamera, Stativ etc auf und als ich Sonnen dann langsam aufging, hätte ich für Freude hüpfen können. Diesmal wurde ich für meinen Einsatz so richtig belohnt:

Sunrise the the Fanad Head Lighthouse

Überglücklich stieg ich, als das Licht zu gleißend wurde ins Auto und machte mich auf den Heimweg. Unterwegs hielt ich an einer Kirche an, um ein Foto zu machen:

Church at the Wild Atlantic Way

Genauso glücklich ging ich im Hotel wieder ins Bett. Sehr lange konnte ich nicht schlafen, da wir am Vormittag auschecken mussten. Das taten wir und machten uns auf den Weg Richtung Sligo. Sehr oft hielten wir dabei nicht an, sondern sahen eher zu auf den besser ausgebauten Landstraßen Strecke zu machen. Einen Stopp machten wir allerdings und zwar in der Nähe des Schlosses „Classiebawn Castle“.

Classiebawn Castle Panorama

Wie man sieht, ist die Küste davor sehr beeindruckend. Das Schloss ist das „kleine“ Gebäude. Als wir mit Knipsen fertig waren, machten wir uns wieder auf den Weg nach Sligo. Dort angekommen stellten wir den Wagen ab und genossen es mal wieder in etwas „hipperen“, urbanen Cafés und Restaurants sitzen zu können. Unser Bed&Breakfast für die Nacht befand sich allerdings außerhalb am Lough Gill. Dort ließen wir den Abend ausklingen.

Tag 6:

Endlich ausschlafen, oder so ähnlich. Richtig lange ging das auch nicht, da man sich ja an Frühstücks- und Auscheckzeiten halten muss ;-). Nachdem wir das erledigt hatten, machten wir uns auf den Weg zurück nach Dublin.

Near Sligo

Wir wollten nicht zu spät ankommen, weswegen wir Stops zwischendurch überwiegend vermieden. Auch kann man die Strecke zum Teil Autobahn fahren. Je näher wir Dublin kamen, desto froher war ich, nicht allein im Auto zu sein, denn zum Teil musste man sich schon sehr frühzeitig auf Spuren einordnen und da hatte sich das Navi oft noch gar nicht gemeldet oder äußerte sich unklar. Nach einmaligem Verfahren kamen wir heil beim Autoverleih an und die Rückgabe ging auch viel schneller vonstatten als das Abholen. Zu Fuß ging es zu einem Hostel in der Nähe unseres ersten Hotels und wir genossen den restlichen Tag das Großstadtleben.

Golden hour in Dublin

Blick von einer Brücke, links ist der Stadtteil Temple Bar

 

Tag 7/Rückreise:

Diese Nacht endete wieder um 4 Uhr, da unser Flieger schon um viertel vor 7 ging und als ordentliche Deutsche wollten wir etwa 2 Stunden vorher am Flughafen sein. Wir hatten daher ein Taxi für 4.30 bestellt. Der Taxifahrer war sogar etwas früher da und wartete schon draußen. In unglaublichen 10 bis 15 Minuten brachte er uns dann zum Flughafen. Als wir auf den Flughafen zu fuhren, hätte ich mich allerdings in den Hintern beißen können. Der ist nämlich mal richtig schick! Den hätte ich gerne fotografiert. Bei der Ankunft hatte ich den nicht im Ganzen von der Seite gesehen. Und wie im ersten Teil schon erwähnt, hatte ich mich nicht wirklich über die Architektur von Dublin informiert. Ich kannte im Prinzip nur die Brücke. Die Ruhe, den Flughafen in dem Moment zu fotografieren, hatte ich aber nicht. Ich denke, mein Freund hätte sich auch bedankt. Letztlich wäre aber genug Zeit gewesen. Aer Lingus ist an dem Flughafen so gut organisiert, dass wir, obwohl allerlei los war, nach 15 Minuten mit Einchecken und den Sicherheitskontrollen durch waren. Wir hätten also auch länger schlafen können oder ich den Flughafen fotografieren… Naja, so hatten wir viel Zeit für das Frühstück…Pünktlich brachte uns dann der Flieger zurück nach Hamburg und unsere Reise ins Land der grünen Hügel war vorbei.