Reisebericht „Teneriffa“
Im Juni 2014 war ich für 7 Tage auf Teneriffa. Da die Reise schon ein wenig her ist, kann ich sie nicht mehr so ganz detailliert berichten, aber ein paar Sachen weiß ich noch und die Daten lassen sich ja mit Hilfe der Exif-Daten der Fotos rekonstruieren… 😉
Bei dieser Reise war Vieles für mich das erstes Mal: ich war zum ersten Mal auf Teneriffa, es war mein erster richtiger Urlaub allein, mein erstes Mal im Ausland allein und mein erster Flug allein…Somit war ich im Vorwege ziemlich aufgeregt.
Am Flughafen hatte ich richtig Bauchschmerzen und war mir nicht sicher, ob ich alles schaffen würde. Ich bin aber ins Flugzeug gestiegen und als wir erst mal in der Luft waren ging es auch. Das Flugzeug landete erst um 0 Uhr Ortzeit (also gefühlte 1 Uhr nachts wegen der Zeitverschiebung). Der Transfer zum Hotel war inklusive, aber bis sich alle Reisenden am Kleinbus zusammengefunden hatten, dauerte es noch einige Zeit. Dann fuhren wir etwa eine Stunde bis zu meinem Hotel in Puerto de la Cruz im sogenannten Norden der Insel. Dann ging’s an einchecken und man konnte noch was essen. Letztlich war ich erst gegen 4 Uhr, gefühlt 5 Uhr, im Bett. So hatte ich mir das irgendwie nicht vorgestellt. Am nächsten Tag sollte man um 10 Uhr die Reiseleitung treffen, die einem – typisch Pauschalurlaub – irgendwelche Touren verkaufen sollte. Da ich eine Frage zur Rückreise hatte, tauchte ich kurz auf, stellte meine Frage und verzog mich wieder….
Da ich u.a. zum Fotografieren auf die Insel gekommen war, hatte ich mir einen Mietwagen gebucht. Mittags ging es daher mit dem Hotelshuttle runter in die Stadt und zum Mietwagenverleih. Ich bekam einen kleinen weißen Fiat 500 :-). Leider hatte ich kein Navi, auf dem Teneriffa drauf war und hatte im Voraus keins geordert, so dass sie dann auch keins vorrätig hatten. Somit bin ich dann die ganze Zeit allein ohne Navi und nur mit gelegentlichem Auf-die-Karte-Gucken Auto gefahren, was die Sache für mich etwas stressig gemacht hat und letztlich habe ich mich auch bei fast jeder Fahrt ein kleines bisschen verfahren. Mit dem Auto ging es zurück zum Hotel, welches auf eine Art Feldbrocken etwas oberhalb der Stadt in der Nähe der Autobahn lag. Mehr habe ich an dem Tag dann auch nicht mehr gemacht….Die späte Anreise und das Abenteuer „Auto abholen mit Verfahren“ reichten mir erst mal ….
Wie immer vor einer Reise hatte ich mich im Internet etwas über Fotospots informiert. Dabei war der Strand von Benijo besonders empfohlen worden. Ich habe mich dann mit dem Hotelpersonal etwas über die einfachste Route ausgetauscht und bin dann am nächsten Tag über Santa Cruz und das Anaga-Gebirge dort hin gefahren. Die Straßen durch Gebirge sind erwartungsgemäß eng und kurvig, so dass ich zumindest auf dem Hinweg den Einheimischen ziemlich auf die Nerven gegangen bin, auf dem Rückweg war ich dann schon geübter. Benijo ist ein wirklich kleiner Ort und es war nicht leicht einen Parkplatz zu finden. Nachdem ich das Auto los war, irrte ich dann noch etwas herum auf der Suche nach der Treppe, die das Steilufer runter führte. Eigentlich stand mein Auto fast daneben, aber irgendwie hatte ich sie im ersten Moment übersehen. Schließlich war ich unten am Strand und habe mir einen guten Platz gesucht. Da ich ziemlich früh da war, konnte ich noch eine ganze Zeit die Sonne genießen.
Als die Sonne dann unterging, konnte ich einige schöne Fotos machen:
Noch etwas später:
Anschließend ging es auf demselben Weg zurück ins Hotel.
Am nächsten Tag ging es dann hinauf zum Teide. Der Teide ist laut Wikipedia mit 3718 m die höchste Erhebung auf der Teneriffa und der höchste Berg auf spanischem Staatsgebiet. Puerto de la Cruz ist im Vergleich zum Rest der Insel insgesamt sehr grün, da sich oft eine Wolke über der Stadt festsetzt. Wenn man von dort aus zum Teide hoch fährt, fährt man erst mal durch fruchtbare Gegenden mit viel Grün, Bananen und Blumen, dann wandelt sich die Umgebung in einen Kiefernwald und oben angekommen, besteht die Landschaft hauptsächlich als recht gleichförmigen braunem Lavamaterial mit einzelnen Pflanzen dazwischen.
Also ehrlich gesagt, ich fand es ein klein bisschen langweilig da oben. Zum Teil gab es auch Areale, die nur braun waren. Auf dem Teide ganz drauf war ich aber nicht. Ich bin also ein bisschen rumgekurvt und habe nach einer Location für mein geplantes Milchstraßenbild gesucht. Eigentlich hatte ich mir die Sternenwarte als Vordergrund überlegt, aber irgendwie kam man nicht richtig ran, bzw. die Himmelrichtung stimmte nicht. Ich hatte dann aber noch eine andere Idee…
Dann ging es wieder runter. Nachts um 3 Uhr klingelte dann der Wecker und es ging wieder rauf auf den Berg und hin zur geplanten Location. Ich hatte mir überlegt, da ich kein Zelt hatte, das innen beleuchtet sein könnte, stattdessen den kleinen Fiat 500 und seine Innenbeleuchtung zu nutzen. Also parkte ich das Auto und baute mein Stativ und die Kamera (Canon 6D, EF 17-40 f/4) auf.Da es dort oben so klare Luft gibt und es absolut dunkel ist, kann man die Milchstraße mit bloßem Auge gut erkennen. Das war wirklich überwältigend. So viele Sterne hatte ich noch nie gesehen. Es war aber auch ziemlich gruselig, da so allein ne Stunde zu stehen, vor allem als ich merkte, dass ein paar 100 Meter entfernt auch noch jemand zugange war.
Ich habe dann über 100 Bilder bei Blende 4, ISO 6400, 19mm und 20 Sekunden Belichtungszeit gemacht. Außerdem habe ich dann noch ein Bild mit aktivierter Innenbeleuchtung gemacht und habe zeitgleich die Gegend etwas mit einer Taschenlampe ausgeleuchtet. Der Plan war, die zu Hause mit einem kostenlosen Programm, Deep Sky Stacker, zusammenzufügen, um das Rauschen zu reduzieren. Leider hat das nicht richtig geklappt. Vielleicht hat das Objektiv zu stark verzeichnet. Ohne Objektivkorrektur ließen sich die Bilder nicht zusammenfügen und mit gab es unschöne helle Bereiche im Bild. Auch ein Freund von mir, der sich mit Sternenfotografie viel besser auskennt, hat es nicht hinbekommen. Daher habe ich letztlich nur 10 Bilder gestackt und das Ergebnis in ein Einzelbild eingearbeitet, um die hellen Bereich wegzubekommen. Mit diesem Ergebnis war ich dann ganz zufrieden: „Space Car“
Zufrieden mit meiner Ausbeute fuhr ich wieder runter und ab ging es in Bett. Den nächsten Tag habe ich wohl hauptsächlich am Pool verbracht.
Das nächste Ziel war dann das Auditorio de Teneriffe in Santa Cruz entworfen vom Architekten Santiago Calatrava. Also wieder rein ins Auto und losgefahren. Als ich dort ankam war die Enttäuschung groß. Ausgerechnet an dem Tag gab es rund um das Gebäude eine Veranstaltung von Armee, Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei für die ganze Familie … Man konnte Panzer, Tarnzelte etc bewundern und Kinder konnten in Vollkontur und Schlagstock für Fotos posieren… Das waren nun gar nicht die Art von Fotos, die ich im Sinn hatte. Daher konnte ich das wunderbare weiß-glitzende Gebäude leider nicht im Ganzen aufnehmen, sondern bemühte mich, die Tarnzelte außen vor zu lassen.
An einem anderen Tag bin ich noch mal an einen Strand in der Nähe von Puerto de la Cruz gefahren zum „Playa de los Roques“. Natürlich habe ich mich auf dem Hinweg wieder leicht verfahren, aber letztlich kam ich an. Wieder ging es eine steile Treppe runter und über glitschige Steine zu meinem Standort. Dafür wurde ich mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt. Die Brandung war recht stark und obwohl die Kamera und ich das Ganze schon gut ne Stunde trocken überstanden hatten, wurden wir am Ende doch noch nass. Zum Glück ist der Kamera nichts passiert.
Nach 7 Tagen ging es für mich dann zurück nach Deutschland. Es gibt auf der Insel noch viele weitere gute Fotospots, die ich nicht aufgesucht habe. Der Urlaub sollte ja auch meiner Erholung dienen und das Autofahren ohne Navi fand ich schon recht anstrengend. Die Strecke zum berühmten Leuchtturm „Punta de Teno“ war außerdem gesperrt. Ansonsten waren die Erfahrungen auf der Insel und in meinem ersten Urlaub allein durchweg positiv. Vielleicht fahre ich noch mal hin…
Hier ein Blick über den Teil von Puerto de la Cruz zum Abschied:
Falls Ihr noch gute Tipps für Fotospots auf Teneriffa habt, schreibt gerne einen Kommentar!